Alexander Ginsburg

französischer Schriftsteller und Bürgerrechtler russischer Herkunft; gilt als einer der Schlüsselfiguren der sowjetischen Dissidentenbewegung, u. a. 1959 Gründer von "Syntax" dem ersten Samisdat-Magazin; zählte zu den führenden Köpfen der illegalen Zeitschriften "Sphinx 65" und "Phönix 61"; Ausbürgerung 1979; erhielt 1989 die französische Staatsbürgerschaft

* 21. November 1936 Moskau

† 19. Juli 2002 Paris

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Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 43/2002

vom 14. Oktober 2002 (ne)

Herkunft

Alexander ("Alik") Iljitsch Ginsburg kam in Moskau zur Welt. Sein Vater, der bereits 1937 starb, stammte aus dem russischen Landadel, seine Mutter war Jüdin. Auf dem Höhepunkt der berüchtigten antisemitischen Hetze unter Staats- und Parteichef Josef Stalin entschied sich der damals 16-Jährige für die jüdische Nationalität, obwohl er den russisch-orthodoxen Glauben beibehielt.

Ausbildung

G. besuchte das Gymnasium. Er hatte eine Vorliebe fürs Theater, 1952-1955 war er als Schauspieler aktiv, 1958-1959 führte er Regie an einem städtischen Theater. Ab 1956 studierte G. Journalismus an der Moskauer Staats-Universität (MGU), wurde aber 1960 wegen seiner regimekritischen Aktivitäten von der Universität verwiesen. Er arbeitete dann als Dreher, Schlosser, Journalist und Herausgeber.

Wirken

Ab Ende der 50er Jahre entwickelte sich G., der sich für Bürgerrechte und eine unabhängige russische Kultur ...